Erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP)

Anhand der Indikation wird ein komplexer Therapieplan erstellt, der sowohl Krankengymnastik, Physikalische Therapie als auch medizinische Trainingstherapie einschließt.

Patienten benötigen dafür von Ihren Orthopäden, Chirurgen, Sportarzt oder Arzt für Physiotherapie eine ärztliche Verordnung. Am Aufnahmetag wird eine Eingangsuntersuchung vorgenommen und das Behandlungsprogramm abgestimmt. Hierzu sollten alle verfügbaren ärztlichen Befunde mitgebracht werden.

EAP-Vertrag nur für Berufsunfälle und Privat/ Beihilfe-Patienten

T-RENA

T-RENA ist die Abkürzung für „Trainingstherapeutische Reha-Nachsorge“.
Sie beinhaltet ein ausschließlich gerätegestütztes Training, mit dem Ziel Ihre Kraft, Ausdauer und Koordinationsfähigkeit zu verbessern. Der Beginn der T-RENA muss innerhalb von 4 Wochen (spätestens 6 Wochen) nach der Reha erfolgen. Es  werden 26 Trainingstermine (zzgl. eines individuellen Einweisungstrainings) in einer offenen Gruppe mit maximal 12 Teilnehmer absolviert. In der Regel werden 1-2 Trainingseinheiten a´ 60min pro Woche durchgeführt.

Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie ist ein Behandlungsansatz, bei dem Funktionsstörungen des Bewegungsapparates untersucht und behandelt werden. Grundlage der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden. Physiotherapeuten untersuchen dabei die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen, bevor ein individueller Behandlungsplan festgelegt wird.

Die Manuelle Therapie bedient sich sowohl passiver Techniken als auch aktiver Übungen Zum einen werden blockierte oder eingeschränkte Gelenke von geschulten Physiotherapeuten mithilfe sanfter Techniken mobilisiert, zum anderen können durch individuelle Übungen instabile Gelenke stabilisiert werden. Ziel des Behandlungskonzeptes: Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven.

Die Manuelle Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.

 

Bestandteile der Manuellen Therapie:

  • Befunderhebung
  • Schmerzlindernde Maßnahmen
  • Mobilisierende Maßnahmen
  • Stabilisierende Maßnahmen
  • Ergonomische Maßnahmen
  • Medizinische Trainingstherapie

Medizinische Trainingstherapie

Die Medizinische Trainingstherapie auch MTT, ist ein Teilgebiet der Rehabilitation, geht es vorrangig um die Therapie von Pathologien und um die Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Gemeint ist die Gesamtheit der Voraussetzungen des Individuums für körperliche (physische) Leistung.

Die auf diese Weise bestimmte körperliche Leistungsfähigkeit kann man in zwei Elemente unterteilen:

 

  • Die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit oder richtig gestaltete morphologisch-physiologische Grundlage, die die Voraussetzung für eine effektive Durchführung körperlicher Arbeit bildet.
  • Die spezielle körperliche Leistungsfähigkeit oder die technische Fähigkeit, die die effektive Realisierung von Bewegungen oder von ganzen Bewegungskomplexen erlauben, welche für die Durchführung konkreter Aktivitäten erforderlich sind.

Krankengymnastik (KG)

Die Krankengymnastik umfasst eine Vielzahl einzelner therapeutischer Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Koordination. Auch die Verbesserung von Kreislauffunktionen und die Linderung von Schmerzen sind Aufgabe der Krankengymnastik.

 

Krankengymnastik bei neurologischen Erkrankungen/ Schädigungen

Schwerpunktmäßig ist das therapeutische Vorgehen in der Krankengymnast nach dem Bobath-Konzept als Einzeltherapie ausgerichtet.

Es dient der Erreichung möglichst weitgehender Selbstständigkeit und zur Verbesserung sowie der Stabilisierung bereits wiederkerhrender Bewegungsmuster. Der Einbezug der Angehörigen ist dabei ebenso wichtig, wie die Beratung bei der Auswahl der Hilfsmitteln. Hauptsächlich werden erworbene Schädigungen des zentralen aber auch des peripheren Nervensystems behandelt, z.B. Zustand nach Schlaganfall, M. Parkinson, Multiple Sklerose, inkomplette Querschnittssymptomatik, Polyneuropathien.

Krankengymnastik am Gerät (KGG)

Krankengymnastik am Gerät wird unter Berücksichtigung der Trainingslehre an Seil-, Zug- und/oder Sequenztrainingsgeräten durchgeführt. Eine Therapieeinheit dauert ca. 60 Minuten.

Die gerätegestützte Krankengymnastik unterstützt die Einzeltherapie (wie z.B. Manuelle Therapie) ideal bei fast allen Beschwerde Bildern, egal ob orthopädisch, chirurgisch oder sogar neurologisch.
Therapieziel ist die Verbesserung/Normalisierung der Muskelkraft, der Kraftausdauer und der funktionellen Bewegungsabläufe bei alltäglichen Belastungen.

Dies geschieht durch ein individuelles medizinisches Aufbautraining. Ihr Therapieplan wird nach der Befunderhebung von Ihrem Therapeuten erstellt. Speziell ausgebildete Therapeuten leiten Sie bei Ihren Übungen an.

Manuelle Lymphdrainage

Die Manuelle Lymphdrainage wird seit den 60-er Jahren von Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzqualifikation auf Verordnung des Arztes durchgeführt. Ziel der Behandlung ist es, die reduzierte Pumpfunktion des Gefäßsystems zu unterstützen. In erster Linie dient die manuelle Lymphdrainage der Entstauung von geschwollenem Gewebe. Hierbei handelt es sich zumeist um Schwellungen an Armen oder Beinen. Physiotherapeuten verwenden dabei spezielle Handgriffe, bei denen zum Beispiel durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der Handflächen die angestaute Flüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknotenstation abtransportiert wird. Durch die Atmung und durch zusätzliche Anregung entfernt liegender Lymphknoten kann dabei eine Sogwirkung erzielt werden, die den Abtransport der Gewebsflüssigkeit begünstigt. Das Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden gelindert und das Gewebe wird lockerer und weicher, was sich ebenfalls auf die Beweglichkeit auswirkt.

Die Manuelle Lymphdrainage wird häufig als 2-Phasentherapie angewandt. Die Phase I der Entstauung bedeutet tägliche Lymphdrainagetherapie, Hautpflege, Kompressionstherapie mit Bandagen und Entstauungstherapie, die Phase II bedeutet Manuelle Lymphdrainage nach Bedarf und Kompression mit einem nach Maß angefertigten Kompressionsstrumpf und Gymnastik zur Entstauung. Die Manuelle Lymphdrainage ist somit ein Teil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie.

Die Manuelle Lymphdrainage darf von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Thermotherapie

In der Physiotherapie werden verschiedene Therapieverfahren eingesetzt, die Wärme oder Kälte nutzen, um eine schmerzlindernde Wirkung beim Patienten zu erzielen. Sowohl Wärme- als auch Kälteanwendungen können lokal oder am ganzen Körper eingesetzt werden. Welches Verfahren angewandt wird, richtet sich nach dem jeweiligen Schmerzbild.
Die Wärmetherapie wird häufig als unterstützende Maßnahme eingesetzt, weil sie die Durchblutung fördert und entspannend auf die Muskulatur und das Gewebe einwirkt. Verfahren der Wärmetherapie sind zum Beispiel Wärmepackungen, die aus Moor oder Fango bestehen.

Die Wirkung ist durchblutungsfördernd, muskelentspannend und schmerzlindernd.

Auch die Kältetherapie wird häufig als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Es gibt unterschiedliche Formen: wie zum Beispiel Kühlpacks, Kompressen, Eisbad oder Eisabreibung. Die Wirkung der Kältetherapie ist je nach Temperatur unterschiedlich. Sie wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und verbessert die Durchblutung.

Atemtherapie

Durch gezielte Reizsetzungen verändert man die Form des Atembewegungsablaufes. Der Atembewegungsablauf wird unwillkürlich durch Dehn-, Druck-, oder Schmerzreize stimuliert.
Physiotherapeuten können mit diesem Konzept nicht nur den “Atem behandeln”, sondern auch Störungen des gesamten Systems (Innere Organe, Bewegungssystem, usw.).

Anwendungsgebiete

 

  • obstruktive Ventilationsstörungen (z.B. Asthma bronchiale, chron. Bronchitis, Emphysem)
  • Restrektive Ventilationsstörungen (z.B. Lungenfibrose, Verlust von Lungengewebe oder Thorax-Beweglichkeit (z.B. Skoliose) )
  • Störungen des Bewegungsapparates
  • Störungen der inneren Organe
  • Psychosomatische Krankheitsbilder
  • Besonders wichtig auch in der Intensivmedizin

Standardisierte Heilmittelkombination (D1)

Die standardisierte Heilmittelkombination, ist eine bedarfsgerechte physiotherapeutische Therapie bei komplexer Schädigungsbilder.  Zu den hier vorgesehenen Therapien zählen neben der klassischen Krankengymnastik auch die gerätegestützte Krankengymnastik, die Manuelle Therapie, klassische Massagetherapie sowie weiter therapiebegleitende Maßnahmen wie Wärme- oder Elektrotherapie.